

Was hat die Rodtegg erreicht, was will sie in Zukunft erreichen?
Der Bereich «Ergebnisse» dokumentiert, was die Rodtegg in Bezug auf «Ausrichtung» und «Realisierung» erreicht hat. Der Blick ist prognostisch auf künftige Entwicklungen gerichtet. Ergebnisse werden hier unterschieden in «Wahrnehmungen der Interessengruppen» und «Strategie- und leistungsbezogene Ergebnisse». In diesen Bereichen sind die Daten und Kennzahlen der aktuellen MR grafisch eingearbeitet. Zielvorgaben und Benchmarks helfen die Ergebnisse der Rodtegg in einen grösseren Rahmen einzuordnen.
Warum überhaupt eine MR? Die strategische und operative Führung der Rodtegg setzen sich systematisch mit der Qualität der Leistungserbringung und mit dem Qualitätsmanagement auseinander. Dabei treffen sie auf der Grundlage von Kennzahlen, Daten und Fakten Entscheide für die Weiterentwicklung der Rodtegg. Als Bewertungsgrundlagen werden Ergebnisse aus Audits, Befragungen und der Datenanalysen herangezogen.
Wahrnehmungen der Interessengruppen
Zufriedenheit und Kohärenzgefühl Mitarbeitende
Die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden der Rodtegg liegt seit Jahren auf sehr hohem Niveau. Die seit 2012 leicht sinkende Zufriedenheit war zurückzuführen auf kantonale Sparvorgaben (z.B. höhere Arbeitszeitverpflichtung), die Reorganisation von 2014 bis 2017 sowie den Mutationen im Zusammenhang mit der Angebotsverschiebung (weniger Kinder- und Jugendlichegruppen, mehr Erwachsenengruppen). Dieser Trend konnte mit der Umfrage im Pandemiejahr 2021 nach oben gebrochen werden.
Die höchsten Werte erreichten 2021 „Arbeitsfähigkeit“ und „gehe gerne zur Arbeit», gefolgt von „werde respektvoll behandelt“. 88% der Mitarbeitenden würden die Rodtegg weiterempfehlen. Die tiefsten Werte erreichten „Zusammenarbeit zwischen den Bereichen“ und „genügend Zeit um Arbeit zu erledigen“. Zusammenfassend lassen die jüngsten Ergebnisse den Schluss zu, dass die Mitarbeitenden der Rodtegg über ein sehr hohes arbeitsbezogenes Kohärenzgefühl verfügen und die Rodtegg als sinnstiftenden Arbeitsort erleben.
Informationen zu den Daten
Die Befragung der Mitarbeitenden wird im Dreijahresrhythmus durch eine externe Institution vorgenommen. Es handelt sich dabei um eine standardisierte und anonym vorgenommene Online-Befragung aller Mitarbeitenden. Der Rücklauf beträgt stets über 70%. Die ausgewiesene Zufriedenheit ist der gemittelte Wert aus den Antworten zu den Fragebereichen Arbeitsfähigkeit, Zufriedenheit, Freude, Arbeitsklima, respektvoll behandelt, genügend Zeit, um Arbeit zu erledigen, Aufgaben entsprechend Fähigkeiten, Selbstständigkeit, Arbeitsabläufe definiert, Ideen ernst genommen, gehe gerne zur Arbeit, gute Balance, Abschalten, Rodtegg weiterempfehlen. Das Ergebnis des Kohärenzgefühls ist der Mittelwert aus den Ergebnissen der Antworten zu Kohärenzgefühl, Sinnhaftigkeit, Verstehbarkeit und Handhabbarkeit. Als Referenzwert zum Kohärenzgefühl bei Erwerbstätigen in der Schweiz liegt bei 72%. Die nächste Umfrage ist für den Sommer 2024 geplant.
Zufriedenheit ausgetretene Mitarbeitende
Die Zufriedenheit der austretenden Mitarbeitenden liegt zwischen mittel bis hoch, wobei die kürzer angestellten MA deutlich zufriedener sind. Die Ursachen, die zum Austritt aus einer Institution führen, sind vielfältig: Abschluss einer Ausbildung, berufliche Neuorientierung, unfreiwilliges Ausscheiden aufgrund Wegfall der Stelle, Pensionierung und weitere. Entsprechend unterschiedlich präsentieren sich die Motivationslagen am Ende der Zusammenarbeit. Die Austrittszufriedenheit der länger angestellten Personen stieg in den letzten Jahren moderat an und fällt in den jüngsten Jahren auf das Niveau von 2018 zurück. Die Werte der befristet Angestellten (Praktika) erreicht den höchsten Wert seit Messbeginn. Die Rückmeldungen bei den mündlichen Austrittsgesprächen zeigen uns immer wieder, dass die Mehrheit der Austretenden positiv auf die Zeit in der Rodtegg zurückblickt, was uns wichtig ist.
Informationen zu den Daten
Seit 2016 führt die HSLU die Abgängerbefragung durch. Der Link zur Befragung wurde per Mail allen ausgetretenen Mitarbeitenden zugestellt. 18 Personen mit unbefristeter Anstellung haben den Fragebogen 2022 ausgefüllt, was einem Rücklauf von 49% entspricht. 10 Personen mit befristeter Anstellung haben den Fragebogen 2022 ausgefüllt, was einem Rücklauf von 23% entspricht. Die Auswertung erfolgt per Stichtag (31.12.) durch die HSLU, sofern die Mindestzahl N >10 erreicht wird. Die Daten zeigen den durchschnittlichen Zustimmungswert zur Frage: „Wie zufrieden waren Sie insgesamt mit Ihrer Arbeitssituation?“ Die Antwortmöglichkeiten verlaufen auf einer Skala von 1 (trifft überhaupt nicht zu) bis 10 (trifft absolut zu).
Zufriedenheit Erwachsenen-Klientel
Die Umfrageergebnisse bei der Erwachsenen-Klientel und bei Beiständen zeugen von einer konstant hohen Zufriedenheit mit allen Fachbereichen der Rodtegg. Damit werden die informellen Feedbacks aus dem Alltag empirisch bestätigt. Im Langzeitvergleich tendiert die Einschätzung von „sehr gut“ zu „eher gut“. Gründe dafür lassen sich nicht eindeutig einer einzigen Thematik zuführen. Die veränderte Zusammensetzung der Altersgruppen spielt eine Rolle: So sinkt seit 2014 der Anteil Lernender in Ausbildung markant. Parallel steigt die durchschnittliche Anzahl Jahre, welche die Klientel in der Rodtegg leben. Aus den Umfragen gehen viele Hinweise ein, die in allen Bereichen sorgfältig gelesen und als Verbesserungschancen verstanden werden. Alle unsere Bestrebungen zielen auf die Beibehaltung einer guten bis sehr guten Zufriedenheit unserer Klientel. Für sie sind wir da.
Informationen zu den Daten
Die Befragung der Erwachsenen-Klientel erfolgt im Dreijahresrhythmus durch eine externe Institution. Die Fragen werden auf die Klientel adaptiert. Bei den Befragungen handelt es sich um Vollerhebungen anhand von mündlichen Leitfadeninterviews vor Ort. Die Rücklaufquote 2020 beträgt bei 42 befragten Personen aus der bürowärkstatt, der Bürofachschule, der Wohnstudios und des Fachbereiches 18+ 100%. Aufgrund der eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten einzelner Klientel der 18+ wurden zusätzlich 13 Beistände befragt. Die dargestellte Zufriedenheit ist der gemittelte Wert zur Frage über die „allgemeine Zufriedenheit“ (100%=sehr gut; 66%=eher gut; 33%=eher schlecht). Unser Zielwert bei gemittelter Zufriedenheit liegt bei 75%. Die nächste Befragung findet 2023 satt.
Zufriedenheit Angehörige von Lernenden
Die Zufriedenheit liegt seit Jahren konstant auf sehr hohem Niveau und konnte im Vergleich zur Befragung 2019 sogar noch gesteigert werden. Es gilt auch in Zukunft diese grosse Zufriedenheit mit der Betreuung, Bildung und Therapie unserer Lernenden der Separativen Sonderschule (SeS) zu halten. Bei weiteren qualitätssteigernden Massnahmen ist das Kosten-Nutzenverhältnis im Auge zu behalten. Kantonale Vorgaben z.B. zu Sammeltransporten oder zur Fachpersonalquote (Betreuungsverhältnis) müssen eingehalten werden.
2022 würden 95% der Befragten die Rodtegg weiterempfehlen, was für eine sehr hohe Zufriedenheit mit der Institution und ihren Dienstleistungen spricht. Der sinkende Rücklauf muss bei der nächsten Befragung beobachtet werden. Die nächste Befragung findet im Frühjahr 2025 statt.
Informationen zu den Daten
Die Befragung der Eltern oder Beistände der Lernenden wird im Dreijahresrhythmus durch eine externe Institution durchgeführt. Methodisch handelt es sich um eine standardisierte Online-Befragung. Der Link zur Umfrage wurde der Zielgruppe per E-Mail zugestellt. 2022 wurden 96 Angehörige zur Teilnahme an der Befragung eingeladen, wovon 42 Personen teilgenommen haben, was einen geringen Rücklauf von 44% darstellt. Die Rücklaufquote ist somit im Vergleich zu 37% im Jahr 2019 wieder gestiegen (im Jahr 2016 waren es 59% im Jahr 2013 und 72%). Die ausgewiesene Zufriedenheit ist der gemittelte Wert aus den Antworten zu den einzelne Fragebereichen. Unser Zielwert bei gemittelter Zufriedenheit liegt bei 80%.
Strategie- und Leistungsbezogene Ergebnisse
Anzahl Mitarbeitende
Die Rodtegg wächst in den letzten Jahren kontinuierlich und gehört zu den grössten Zentralschweizer Organisationen im Sozialbereich. Ein Treiber des Wachstums bildet die Angebotsverschiebung vom einstigen Wocheninternat für Kinder und Jugendliche hin zu 18+. Diese Wohnform für Erwachsene ist ein 365-Tage-Angebot und benötigt grossen Betreuungsaufwand. Die zunehmend komplexen Krankheitsbilder der Klientel erfordern mehr Pflegefachkräfte. Die höchste Anzahl Mitarbeitende im Jahr 2022 ist auf eine sehr gute Auslastung der Angebote zurückzuführen. Unter anderem konnte eine zusätzliche Schulklasse eröffnet werden.
Informationen zu den Daten
Anzahl Mitarbeitende gibt an, wieviel Personen mit der Rodtegg in einem Arbeitsverhältnis stehen. Zu unterscheiden sind Festangestellte und befristet Angestellte: Zu befristet Angestellte werden Praktikant*innen, Aushilfen, Stellvertretungen, BFL sowie Mitarbeitende mit Lehrvertrag gezählt. Nicht eingerechnet werden Zivildienstleistende oder Praktikant*innen ohne Vertrag. Klient*innen der bürowärkstatt haben einen Arbeitsvertag der Rodtegg und sind als Mitarbeitende erfasst. Stichtag für die Datenerfassung ist der 31.12.
Vollzeitäquivalente und Anstellungsgrad
Die Entwicklung bei den Vollzeitäquivalenten bildet das kontinuierliche Wachstum der Rodtegg ab. Grundlage des Wachstums ist die allmähliche Angebotsverschiebung vom Wocheninternat hin zu 18+. Diese Wohnform für Erwachsene ist ein 365-Tage-Angebot und erfordert hohen Betreuungsaufwand. Die Eröffnung einer weiteren Schulklasse erforderte mehr Personal. Die wachsende Anzahl Mitarbeitende in den Bereichen Pflege und Schule liegen in den zunehmend komplexen Krankheitsbildern der Klientel begründet. Bei den Anstellungen zielen wir auf einen durchschnittlichen Anstellungsgrad von 70% und damit auf einen ausgewogenen Mix an Pensen.
Informationen zu den Daten
Vollzeitäquivalent (Abkürzung: VZÄ) gibt an, wie viele Vollzeitstellen sich rechnerisch aus den Pensen der Teilzeitbeschäftigten ergeben. Diese hypothetische Grösse besagt, wie hoch die Zahl der Erwerbstätigen wäre, wenn es nur Vollzeitarbeitsplätze gäbe.
Der Anstellungsgrad ermittelt sich aus der VZÄ und der Anzahl festangestellten Mitarbeitenden.
Ausbildungsplätze Personal
Die Rodtegg entscheidet sich bewusst und aus strategischen Überlegungen dafür Ausbildungsbetrieb zu sein. Im Bereich berufliche Grundbildung werden EFZ Kauffrau*Kaufmann, EFZ Fachfrau*Fachmann Betreuung (FaBe) und EFZ Koch*Köchin, EFZ Diätkoch*köchin ausgebildet. Im Tertiär-Bereich stehen Ausbildungsplätze für Sozialpädagogik, Arbeitsagogik und Heilpädagogik zur Verfügung.
Im Vergleich zur schweizerischen Lernendenquote liegt die Rodtegg höher und sie leistet damit einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel. Bis heute ist die Rodtegg in der Lage das notwendige Personal zu rekrutieren. Häufig nehmen ehemalige Praktikanten*innen oder Lehrabsolventen*innen nach Abschluss in der Rodtegg eine Festanstellung an.
Der Anstieg im Tertiär-Bereich nach 2014 erklärt sich mit dem Ausbau des Angebots 18+ (365 Tage-Angebot). Seither konnten mehr Ausbildungsplätze geschaffen werden.
Informationen zu den Daten
Die duale Lehre gehört zur beruflichen Grundbildung der Schweiz. Sie kann in einem EFZ-Beruf oder in einem EBA-Beruf absolviert werden. Nach der beruflichen Grundbildung besteht die Möglichkeit eine Ausbildung im Tertiär-Bereich (Höhere Fachschule, Fachhochschule und Pädagogische Hochschule) zu absolvieren. Die Rodtegg bietet Ausbildungsplätze in beiden Bereichen an. Stichtag der Datenerhebung ist jeweils der 31.12. Nicht eingerechnet sind befristete Praktika im Rahmen von Vollzeitausbildungen (Physio- und Ergotherapie, Logopädie und Sozialpädagogik). Als Referenzwert für die berufliche Grundbildung wird die schweizerische Lernendenquote (Anzahl Lernende pro 100 Vollzeitstellen), die bei knapp 5% liegt, beigezogen.
Fachpersonalquoten Wohnen
Bei der Fachpersonalquote gilt es zwischen widersprüchlichen Ansprüchen zu balancieren. Einerseits ist hohe Fachlichkeit und Betreuungsqualität anzustreben, anderseits muss dieser Anspruch finanziert werden können. Bei der Zusammensetzung der Teams streben wir einen geeigneten Mix von Fachpersonal wie ausgebildete Sozialpädagog*innen, FaBe und Betreuungsassistent*innen ohne pädagogische oder pflegerische Ausbildung an.
Im Bereich A übertrifft die Rodtegg den Richtwert seit einigen Jahren markant. Im Bereich B wird der Richtwert ebenfalls deutlich übertroffen. Vgl. dazu die Kennzahl „Personalfluktuation“.
Fachpersonalmangel in Pflege- und Betreuungsberufen bereitet auch uns Sorge. Um qualifiziertes Personal zu erhalten sind weiterhin grosse Anstrengungen notwendig. Die Rodtegg bemüht sich eine attraktive Arbeitgeberin und Ausbildungsstätte für die berufliche Grundbildung und die höhere Berufsbildung zu sein.
Informationen zu den Daten
Die Fachpersonalquote ist eine Qualitätsanforderung an das Fachpersonal in SEG-Einrichtungen des Kantons Luzern. Sie definiert eine Mindestzahl des Betreuungspersonals, welches über eine anerkannte Ausbildung verfügen muss. Im Bereich A (Wohnen Kinder & Jugendliche) sind dies 66%, im Bereich B (Erwachsene) 50%. Als Fachpersonal gelten Betreuungspersonen, die über einen eidgenössisch anerkannten Ausbildungsabschluss im Sozial- oder Gesundheitsbereich oder über einen interkantonal anerkannten Abschluss im Betreuungsbereich verfügen. Mitarbeitende, die sich auf tertiärer Stufe in Ausbildung befinden, werden voll eingerechnet. Mitarbeitende in beruflicher Grundbildung werden im letzten Jahr zur Hälfte als Fachpersonal angerechnet.
Personalfluktuation
Seit Jahren beobachtet die Rodtegg eine Tendenz zu wachsendem Personalwechsel. Diese Entwicklung wurde im Covid-Jahr 2021 gebrochen. 2022 nimmt die Fluktuation wieder zu. Die langfristige Steigerung der Fluktuationsrate hängt ursächlich mit der Verlagerung des Wohnangebotes von Kinder und Jugendliche in den Erwachsenenbereich (18+) zusammen. Die Verweildauer des Personals im betreuungsintensiven Bereich 18+ ist tiefer als im Bereich Kinder & Jugendliche. Ein einmaliger Effekt wirkte im 2020 mit dem Abgang aller IS-Lehrpersonen aufgrund eines kantonalen Entscheides.
Grosse Fluktuation fördert Verlust von Know-how und administrativen Aufwand. Die Rodtegg bemüht sich ihr Personal mit attraktiven Anstellungsbedingungen (Sozialversicherungen, Fringe Benefits und Kultur) zu halten. Unser Angebot an Ausbildungs- und Praktikumsplätzen (vgl. Kennzahl Ausbildungsplätze) hilft uns, Fachkräfte auszubilden und später einzustellen.
Informationen zu den Daten
Fluktuation bezeichnet den Wechsel des Personals in einer Unternehmung. Die Fluktuationsrate misst per 31.12. den Anteil der Abgänge der festangestellten Mitarbeitenden an der Anzahl der festangestellten Mitarbeitenden. Klientel mit einem Arbeitsvertrag sind bei der Berechnung nicht berücksichtigt. Eine tiefe Zahl deutet auf hohe Stabilität im Personal hin.
Betriebs- und Nichtbetriebsunfälle
Das Jahr 2022 brachte mehr Unfälle in der Freizeit als das Vorjahr. Die Unfälle im Betrieb gingen jedoch zurück. Die Werte liegen im Schnitt der Vorjahre und bei den Betriebsunfällen wieder unter dem Schweizer Referenzwert. Die meisten NBU passieren bei Outdooraktivitäten wie Skifahren, Wandern, Radfahren. Das Rekordtief im Jahr 2020 steht im Kontext von Covid-Lockdown und den Aktivitätseinschränkungen. Die Rodtegg arbeitet mit Sensibilisierungskampagnen und regelmässigen Sicherheitsaudits präventiv an Unfallvermeidung.
Informationen zu den Daten
Die Angaben sind hochgerechnet auf 100 Vollzeitstellen. Damit können die Referenzwerte von 500 ausgewerteten Heimen in der Schweiz zwischen 2006 bis 2022 zum Vergleich beigezogen werden. Der Berufsunfall (BU) ist ein Unfall eines Arbeitnehmers, den dieser während der Arbeitszeit oder auf dem Arbeitsweg erleidet. Der Nichtbetriebsunfall (NBU) ereignet sich in der Freizeit. Berücksichtigt sind alle BU und NBU von Rodtegg Mitarbeitenden (ohne Klient*innen der bürowärkstatt).
Vorkommnisse
Die Anzahl der gemeldeten Vorkommnisse hat einen neuen Höchsstand erreicht. Die Vorjahreswerte waren pandemiebedingt tiefer (Lockdown, Homeoffice). Seit vielen Jahren liegt die Anzahl gemeldeter Vorkommnisse massiv über dem Referenzwert der Schweizer Heime. Wir führen das zu einem guten Teil auf die grosse Sensibilisierung der Mitarbeitenden für Sicherheitsfragen und auf eine offene Fehlerkultur zurück. Seit 2021 werden Vorkommnisse vereinfacht über Sharepoint gemeldet. Bei den erfassten Meldungen handelt es sich häufig um Medikation im Zusammenhang mit rüsten und verteilen. Häufig ergehen Meldungen zu Stolpern, Stürzen oder Fahren mit Fahrzeugen.
Informationen zu den Daten
Als Vorkommnisse gelten Ereignisse und Beinaheunfälle von Mitarbeitenden und Drittpersonen (Besucher*innen, Passanten etc.). Diese werden von Mitarbeitenden zur kontinuierlichen Verbesserung und zur Erhöhung der Sicherheit gemeldet. Die Anzahl ist auf 100 Vollzeitstellen hochgerechnet, womit sie mit anderen Insitutionen verglichen werden kann. Als Referenzgrösse gelten die gemeldeten Vorkommnisse in Schweizer Heimen von 2006-2021.
Pensenpool Sonderschule
Wir bemühen uns um haushälterischen Umgang mit der Pensenvergabe. Dies kann bisweilen unterjährig noch Anpassungen zur Folge haben. Am Stichtag Ende Jahr war der Pensenpool nicht voll ausgeschöpft, da es noch unbesetzte Stellen gab. Zudem konnten wir für das aktuelle Schuljahr Assistenzstellen mit Praktikant*innen ersetzen, welche im Pensenpool weniger zu Buche schlagen. Generell sind Schwankungen im Pensenpool schwer vorhersehbar. Die zur Verfügung gestellten Personalressourcen für die Sonderschule sind seit Jahren knapp.
Informationen zu den Daten
Der Pensenpool ist ein kantonales Steuerungsinstrument für die Klassen- und Personalplanung der Sonderschulen. Die Gesetzgebung (SLR 409) sieht pro Lernende mit Körperbehinderung eine maximale Anzahl Wochenlektionen vor. Für Kindergarten sind das derzeit 7.2 Le, für die Bassistufe/Primarschule 9 Le und für die Sekundarschule 10.5 Le. Daraus lässt sich das Total der zur Verfügung gestellten Wochenlektionen (Pensenpool) ableiten. Die Anstellung des Lehrpersonals muss innerhalb des Pensenpools möglich sein, wobei die verschiedenen Lehrkategorien Heilpädagog*innen, Klassenassistent*innen, Schulpraktikant*innen unterschiedlich gewichtet werden. Die Logopädie ist als pädagogisch-therapeutische Massnahme ebenfalls Bestandteil des Pensenpools (+/- 3%) . Die Einhaltung der kantonalen Vorgaben wird jährlich überprüft. Mit 2022 ist das Schuljahr 2022/2023 gemeint.
Angebotsauslastung
Wohnen K&J: Das Angebot Wocheninternat ist seit 2021 ausgelastet. Die Nachfrage nach (Teil-)Internatsplätzen besteht weiterhin. Zurzeit teilen sich 6 Kinder 3 Plätze. Per Ende 2022 stehen 5 Kinder auf der Warteliste für einen Platz im Wochen- oder Teilinternat.
bürowärkstatt: In der bürowärkstatt gab es einen Abgang und einige Pensenreduktionen. Erfreulicherweise gab es drei Neuzugänge, wovon eine Person von der Bürofachschule in die bürowärkstatt wechselte. Per Ende Jahr waren in der bürowärkstatt total 33 Personen beschäftigt. Das sind zwei mehr als im Vorjahr. Die Auslastung ist im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen.
Wohnstudios: In den Wohnstudios hat es im Jahr 2022 einen Wechsel einer Person in eine selbstständige Wohnform. Der freie Platz konnte nahtlos besetzt werden.
Wohnen 18+: Vollauslastung auch Im Angebot 18+. Hier gab es einen Todesfall und auch dieser Platz konnte nahtlos besetzt werden.
Informationen zu den Daten
Der Kanton Luzern bestellt mit dem Leistungsauftrag eine maximale Anzahl an Plätzen in den Bereichen Wohnen und Arbeiten. Die Bedingungen, Berechnungseinheiten sowie die Finanzierung werden in Verträgen geregelt. Die Rodtegg strebt eine optimale Auslastung der Angebote an. Sie kann die Auslastung nur begrenzt beeinflussen. Klient*innen werden teilweise durch die Dienststellen zugewiesen.
Ein- und Austritte Klientel
Nachdem im Vorjahr die Schülerzahl markant angestiegen ist, zeigt sich das Wachstum 2022 mit +1 Lernenden moderat. Ein Kind aus der Ukraine mit schneller Weiterreise ist in der Statistik nicht erfasst.
Austritte: 2 Lernende wechselten in ein Wohn- und Beschäftigungsangebot, ein Schüler wechselte in eine Sonderschule im Wohnkanton, ein weiterer Schüler ist umgezogen.
Eintritte: 2 IS-Schülerinnen wechselten aus der IS Rodtegg (Kindergartenstufe) in die SES Rodtegg. 1 Schülerin aus der Sprachheilschule und 2 Kinder traten in die Rodtegg-Basisstufen ein.
Der Bereich Erwachsene verzeichnete in den zwei Wohnangeboten je einen Austritt. Die Plätze konnten nahtlos besetzt werden. In der bürowärkstatt gab es einen Austritt und drei Eintritte, wovon eine Person von der Bürofachschule ins Angebot bürowärkstatt übertrat. Insgesamt brachte das Jahr 2022 fünf Eintritte und drei Austritte.
Informationen zu den Daten
Eintritt in die separative Sonderschule (SeS) erfolgt meist Anfang Schuljahr über Neueinschulung oder Übertritt aus integrierter Volksschule. Unterjährige Eintritte sind selten. Der Austritt aus SeS erfolgt in der Regel bei Erreichung der obligatorischen Schulpflicht oder ausserordentlich bei Wegzug, Todesfall oder ähnlich.
Der Eintritt in den Bereich Erwachsene kann von intern ab SeS erfolgen oder von externen Institutionen. Gründe bei Austritt Erwachsene können ein Übertritt in eine andere Institution, in das Assistenzmodell oder ein Todesfall sein. Die Bürofachschule, ein Angebot der IV, ist in dieser Darstellung nicht abgebildet.
IBB-Einreihung Klientel
Die Finanzierung der Leistungen in den Bereich Wohnen und Tagesstruktur erfolgt seit 2020 nach IBB. Bereits ab 2018 wurden probeweise IBB-Einreihungen vorgenommen. In den Jahren nach der Einführung ergibt sich eine gewisse Konsolidierung. Im Wohnen sind die Stufen 3 und 4 am meisten vertreten, was hohen Betreuungs- und Pflegeaufwand zur Folge hat. In der Tagesstruktur sind die Resultate ähnlich wie im Vorjahr.
IBB-Einstufung Klientel Tagesstruktur
IBB-Einstufung Klientel Wohnen
Informationen zu den Daten
Mit der Einführung des Individuellen Betreuungsbedarfs (IBB) wurde die bisherige pauschale Objektfinanzierung durch eine individuelle subjektorientierte Leistungsabgeltung abgelöst. Der Betreuungsbedarf setzt sich zusammen aus der Einschätzung der Hilflosigkeit durch die Ausgleichskasse und IV und aus der Einstufung gemäss der IBB-Indikatorenraster durch die Einrichtung. Der Betreuungsbedarf wird nach Häufigkeit der Betreuungsleistung quantifiziert und in fünf Stufen (IBB 0 bis 4) gruppiert. Die Betreuungsleistungen werden unterteilt in die Kategorien „Wohnen“, „Tagesstruktur ohne Lohn“ und „Tagesstruktur mit Lohn“. Die Daten beziehen sich auf die Klient*innen im IVSE-Bereich B (ohne Lernende der Bürofachschule).
Kostenentwicklung
Der Gesamtaufwand der Stiftung bertägt 2022 knapp 21 Mio. Der Anteil Personalkosten bleibt in den letzten Jahren bei 82%. Der Anteil der Sachkosten hat im Jahr 2022 zugenommen und liegt über 14%. Die Position Abschreibungen und Finanzaufwand war in den letzten Jahren rückläufig. Die kontinuierliche Abnahme lässt sich ursächlich der tiefen Verzinsung der Hypotheken und dem ab 2017 gesetzlich neu limitierten Abschreibungssatz auf 2.5% (vormals 4%) zuschreiben. Im Jahr 2020 konnte das Schulgebäude vollständig abgeschrieben werden. Die sehr hohe Auslastung der Angebote steigern die absoluten Personalkosten. Bei den Sachkosten schlägt eine teuere Immobilienanalyse zu Buche.
Informationen zu den Daten
Die Darstellung zeigt den Anteil der Personal-, Sachkosten und des Finanzaufwand am finanziellen Gesamtaufwand der Rodtegg. Die Daten entstammen den betreffenden Jahresabschlüssen.
Spenden
Im Jahr 2022 haben 541 Personen, Firmen und Stiftungen der Rodtegg CHF 138’000 gespendet. So viele Einzelspenden hatte die Rodtegg schon lange nicht mehr. Die durchschnittliche Höhe der Spende liegt mit CHF 255 etwas tiefer als in den letzten Jahren. Die neue Spendenwebsite erlaubt bequemes Online-Spenden, neuerdings auch mit Twint.
CHF 147’000 wurden verwendet: Die grössten Aufwendungen waren ausserordentliche Therapien und Projekte im Rahmen des 40. Jubiläums, etwa Klientelausflüge. Weitere realisierte Spendenprojekte sind auf der Website vorgestellt.
Jede Einzelspende ist willkommen und dies ungeachtet der Höhe des Frankenbetrages. Hinter einer Spende steckt immer eine freundschaftliche Geste der Verbundenheit mit unserer Klientel und Organisation.
Anzahl Einzelspenden und durchschn. Spendenhöhe
Spendenverwendung 2021
Informationen zu den Daten
Als private Organisation im sozialen Bereich ist die Rodtegg auf Spendengelder angewiesen. Zuwendungen werden nicht zur Finanzierung laufender Aufgaben verwendet. Sie sollen in erster Linie unserer Klientel und den Mitarbeitenden zugute kommen. Vor der Verwendung von Spendengeldern wird abgeklärt, ob Mittel von Versicherungen, der öffentlichen Hand oder von privaten Geldgebern erhältlich sind. Spenden werden immer nach dem Willen der Spender*innen eingesetzt.